Ertrinken zählt zu einer der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Eine der wichtigsten strategischen Ausrichtungen des Europäischen Schwimmverbandes „European Aquatics“ ist daher die Entwicklung und Umsetzung eines soliden und nachhaltigen Schwimmlernprogramms in Zusammenarbeit mit den Mitgliedsverbänden und Stakeholdern. In Österreich soll dies durch den Österreichischen Schwimmverband in Kooperation mit den nationalen Stakeholdern erfolgen.
Derzeit gibt es in Österreich verschiedene lokale bzw. regionale Initiativen (z.B. Burgenland, Kärnten, Tirol, Niederösterreich, Graz, Stadt Salzburg) mit unterschiedlichen Akteuren und Finanzierungsstrukturen, jedoch keine koordinierte österreichweite Ausrollung eines einheitlichen Lehrprogrammes unter Nutzung der vorhandenen Synergien. Für den Schwimmunterricht geeignete Wasserflächen sind in vielen Regionen Österreichs knapp, daher gilt es, die bestehende Infrastruktur möglichst effizient zu nutzen und weitere Möglichkeiten zu erschließen.
Ein weiterer, jedoch überaus bedeutsamer Punkt in diesem Zusammenhang ist die (oftmals fehlende) Qualifikation der Schwimmlehrer:innen in Österreich und die von European Aquatics forcierte Entwicklung eines internationalen Ausbildungsstandards. Derzeit gibt es z.B. verschiedene Ausbildungen zum Übungsleiter als Vorstufe des Instruktors, die jedoch nicht alle vom OSV anerkannt sind. Eine Erhebung der vorhandenen Ausbildungsstandards, die Definition und Etablierung eines einheitlichen Ausbildungskonzepts und dessen Implementierung sind wesentliche Grundlagen zur Qualitätssicherung des Unterrichts.
Im Rahmen des Projektes sind Projektkoordinator:innen dafür verantworltich, ein Lehrprogramm für das Schwimmenlernen nach den Standards des Europäischen Schwimmverbandes zu entwickeln und in Kooperation mit den Mitgliedsverbänden und Stakeholdern zu implementieren.
Diese eigens beauftragten Projektkoordinator:innen, die regional und bundesweit eingesetzt werden, sollen Qualitätsstandards und ein Ausbildungsschema definieren, in ihrer Region die vorhandenen für den Schwimmunterricht nutzbaren Wasserflächen erheben, sowie die Vereine und Landesschwimmverbände bei der Akquise zusätzlicher Möglichkeiten und der optimalen Auslastung von Wasserflächen unterstützen. Die vorhandenen Ressourcen sollen möglichst effizient genutzt werden.
Um den höheren Bedarf an qualifizierten Lehrer:innen zu decken, soll gleichzeitig die Ausbildung von Lehrpersonen forciert werden und diese Information der Öffentlichkeit über eine Datenbank zugänglich gemacht werden.
Es soll dadurch eine solide Grundlage für die nachhaltige Aktivierung und Weiterentwicklung des heimischen Schwimmsports geschaffen werden.
Das Projekt startet mit Februar 2025 und ist auf eine Laufzeit von 2 Jahren ausgelegt.
Vom 18. bis 20. Oktober veranstaltete der Faroe Islands Aquatics (Schwimmverband der Färöer-Inseln) die Learn to Swim Conference in der Hauptstadt Tórshavn. Diese Initiative hat sich an Schwimmausbilder und -lehrer im In- und Ausland gerichtet, die ihr Wissen über einen effektiven Schwimmunterricht aktualisiert bzw. ihre Erfahrungen und Erkenntnisse eingebracht haben.
Mehr Informationen darüber findet ihr in unserem News-Beitrag unter diesem link:
https://www.schwimmverband.at/beitrag/learn-to-swim
Der News-Beitrag mit einer Zusammenfassung und Videos der Learn to Swim Conference aus 2023 in Jurmala ist hier zu finden:
https://www.schwimmverband.at/beitrag/neues-len-pilotprojekt
Swim Safe Europe: A New Era for European Aquatics’ Learn to Swim Programme