Skip to main content
Logo: European Aquatics - Junior European Open Water Swimming Championships 2024

Tiroler Landessportcenter öffnet für Schwimmer

Schwimmverband kämpft gegen Einstellung des Projektes einer neuen 50-Meter-Schwimmhalle

Nach und nach werden im Zuge der Lockerungen nach Corona immer mehr Bäder für den Schwimmbetreib in Österreich geöffnet. Auch das Becken des Landessportcenters in Innsbruck wird kommende Woche befüllt und steht den Tiroler Vereinen ab Mittwoch, 10. Juni 2020, wieder für den Trainingsbetrieb zur Verfügung. Dem seit vielen Jahren geforderten Bau einer notwendigen neuen 50-Meter-Schwimmhalle wurde vom Land Tirol und der Stadt Innsbruck in einer Aussendung eine endgültige Absage erteilt.

OSV-Vizepräsident Stefan Opatril stellte in einem eigens mit Landesverbandspräsident Markus Senfter einberufenen Pressetermin fest, dass der Schwimmverband die Einstellung des Projektes für eine neue 50-Meter-Halle nicht akzeptieren wird und weiter dafür kämpft: „Wir freuen uns sehr, dass mit der Öffnung des Landessportcenters nächste Woche auch in Tirol die Vereine wieder ihren Trainingsbetrieb aufnehmen können. Dass das Projekt für die neue 50-m-Halle von unserer Politik einfach eingestellt wird, werden wir so nicht hinnehmen. Wir werden nicht aufgeben und weiter dafür kämpfen und werden sehen, wie gesprächsbereit und einsichtig der Innsbrucker Bürgermeister ist. 40 Jahre ehrenamtliche Bemühungen in einem Zweizeiler über die Medien auszurichten ist nicht akzeptabel.“

Innsbrucks Bürgermeister Georg Willi und Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler informierten am Freitag die Vertreter und Vertreterinnen des Landesschwimmverbandes sowie die Medien in einer Aussendung, dass Innsbruck das Projekt einer neuen 50-Meter-Schwimmhalle nicht weiterverfolge.  Der Tiroler Schwimmsport und auch der Tiroler Landesschwimmverband wurden durch diese Presseaussendung förmlich überrumpelt. Alle Tiroler Vereine und auch der Landesschwimmverband haben diese Entscheidung über die Medien erfahren müssen und wurden weder vorab informiert noch in die Entscheidung miteingebunden.

Entsprechend frustriert und enttäuscht ist daher auch Markus Senfter, Präsident des Landesschwimmverbandes Tirol: „Wir haben es nur zwei Stunden vor Veröffentlichung über diverse Medien erfahren und konnten nicht einmal auf das Schreiben reagieren. Als Präsident hätte ich mir eine andere Vorgehensweise erwartet, zumindest eine Einbindung in das Geschehen warum das Projekt gestoppt wurde. Ohne die wichtige Infrastruktur einer 50m Schwimmhalle kann kein Leistungszentrum geführt und schon gar nicht konkurrenzfähig gearbeitet werden. Der Westen Österreichs braucht diese Möglichkeit, damit auch flächendeckend die Schwimmerinnen und Schwimmer professionell betreut werden können.“

ORIGINALTEXT Presseaussendung Tiroler Landesregierung und Stadt Innsbruck:
„Vor allem angesichts der aktuellen Situation ist es erforderlich, Projekte sorgfältig abzuwägen und zu prüfen, inwieweit die Auswirkungen auf die öffentlichen Haushalte momentan begründbar und langfristig darstellbar sind“, erklärten Landeshauptmann-Stellvertreter Geisler und Bürgermeister Willi den Projektstopp. Die Investitionskosten wurden in der Aussendung mit 30 bis 45 Millionen Euro veranschlagt. Außerdem hätte der organisierte Leistungssport andere Anforderungen hinsichtlich Wassertemperaturen, Bahnbelegungen und Beckentiefen als Kinder-, Freizeit- oder Seniorenschwimmen. „Das Abwägen der unterschiedlichen Argumente hat uns nunmehr dazu veranlasst Ihnen mitzuteilen, dass die Realisierung dieses Projektes aus jetziger Sicht nicht mehr realistisch erscheint und daher von uns nicht mehr weiterverfolgt werden kann“, hieß es im Schreiben an den Landesschwimmverband. Rückfragehinweis: Büro Bürgermeister Georg Willi