Drei Spiele und ein Penalty-Shoot-Out brauchte es, um den diesjährigen Drittplatzierten zu ermitteln. Nach zwei diametral entgegengesetzten Partien gipfelte das Duell um Bronze in einem Wasserball-Krimi, in dem Paris Lodron Salzburg im Penaltyschießen bessere Nerven bewies.
Spiel 1
Spiel 1 des Rennens ums Podest gestaltete sich überraschend einseitig. Graz stellte abermals unter Beweis, dass es für jedes Team schwer ist, in der Auster zu bestehen und bestätigte mit einer überzeugenden Leistung, dass der WBV Graz vollkommen zurecht um die Medaillenränge mitspielt. Die ohne Spielmacher Jaksa angereisten Salzburger bekamen in Graz keinen Fuß auf den Boden, schon im ersten Viertel setzten sich die Steirer klar durch. Im weiteren Verlauf wurde man Zeuge einer Machtdemonstration des Teams um Aljaz Pevec, der mit 7 Toren einmal mehr zum Matchwinner avancierte. Das überraschende
23:13 über den amtierenden Meister konnte für Außenstehende bereits wie eine Vorentscheidung des Bronzeduells wirken, wie sollten die im Vorfeld favorisierten Salzburger sich in weniger als 24 Stunden von einer solch klaren Niederlage erholen?
Spiel 2
Dass dies in beeindruckender Art und Weise möglich, zeigte der PLS im Rückspiel. Srdjan Zivanovic übernahm das Zepter und führte die – wie ausgewechselt aufspielenden – Meister zu einer Wiederauferstehung, die kaum möglich schien. Seine 7 Tore legten den Grundstein für einen klaren Erfolg, auch hier begann die Partie mit einem deutlichen Vorsprung der Heimmannschaft, Salzburg meldete sich mit einem eindrucksvollen Kraftakt zurück im Duell um Bronze und erzwang das Entscheidungsspiel.
Endstand: 18:11Spiel 3
Selbiges fand vor vollen Rängen im Salzburger Rif sonntags zur Mittagszeit statt, diesmal konnte keiner der Konkurrenten früh enteilen, so entwickelte sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen, bis die Grazer im dritten Viertel erst ausglichen und mit einer 5:0-Serie alles klar zu machen schienen. Beim Spielstand von 6:10 ging man ins letzte Viertel, doch einmal mehr beflügelte die aussichtslos scheinende Ausgangslage die Salzburger, die eine beeindruckende Verfolgungsjagd starteten und eine Minute vor Schluss tatsächlich belohnt wurden: Roland Kreil glich aus und rettete Salzburg in einer hollywoodreifen Endphase ins Fünfmeterschießen.
Endstand 11:11Ob es am psychologischen Vorteil lag, der den Salzburgern durch die lange Aufholjagd das entscheidende Momentum bescherte, ob die Nervenstärke der Akteure ausschlaggebend war, oder ob der finalerprobte PLS-Goalie Salkan Samardzic als entscheidender Faktor in Erscheinung trat (schon letzte Saison sicherte er mit gehaltenen Penalties seinem Team federführend die Meisterschaft) – wir werden es nie erfahren. Jedenfalls bewies Salzburgs Bernhard Fridrik bei seinem zweiten Versuch gute Nerven und verwandelte seinen Penalty, der spielentscheidend wurde, weil Samardzic den darauffolgenden Versuch parieren konnte:
16:15 n. PenaltiesIn einem Herzschlagfinale und einer epischen Schlacht konnte sich so Salzburg in drei Spielen die Bronzemedaille sichern, gegen einen Gegner, der dem amtierenden Meister alles abverlangte und der mit etwas Glück genausogut das Treppchen besteigen hätte können. Das Medaillenduell wird wohl allen Zuschauern als Bundesliga-Klassiker in Erinnerung bleiben.(Bericht übernommen von der
OWL-Homepage)