Olympia-Finale war das große Ziel von Martin Espernberger. Und er hat es geschafft. Es ist das erste Finale der OSV-Schwimmer bei den Olympischen Spiele in Paris. Der Oberösterreicher verbessert mit 1:54,62 seine persönliche Bestzeit um 0,07 Sekunden und qualifiziert sich als Achter für den Endlauf am Mittwoch (20:36 Uhr). „Ich bin Bestzeit geschwommen. Zwar nur um ein paar Hundertstel, aber das ist praktisch wie die Kirsche auf der Sahne. Und es ist sehr cool, dass ich damit ins Finale gekommen bin. Ich bin überglücklich!“
„Bei Olympia zählt weniger die Zeit als am Ende die Platzierung. Olympia gibt es halt nur alle vier Jahre“, so Espernberger gleich nach dem Rennen. „Der Wettkampf war jetzt nicht so weltbewegend schnell wie die anderen Wettkämpfe. Aber das ist egal.“ Und beim Start hat er wieder etwas Zeit liegen gelassen, was der geringen Körpergröße geschuldet ist: „Das ist bei mir immer so. Ich verschlafe den Start nicht, ich bin einfach im Vergleich kleiner und schmächtiger, wie die anderen Burschen. Da fehlt mir sozusagen die Power.“
Das große Ziel Olympia-Finale ist einmal geschafft. Jetzt heißt es nochmal alles reinhauen und mit neuerlicher Bestzeit so weit wie möglich nach vorne schwimmen: „Ich will es morgen richtig genießen. Ziel ist wieder neue Bestzeit und probieren, mit den großen Burschen mitzuschwimmen.“ Und die Nervosität ablegen oder zumindest in Grenzen zu halten. Denn vor dem Semifinale war „Mr. Cool“ doch leicht nervös: „Nach außen schaut es vielleicht nicht so aus, aber innen geht es schon ziemlich zu. Da mach ich dagegen Atemübungen, damit ich ein wenig runterkomme und beim Start dann entspannt bin und man sich einfach aufs Schwimmen konzentrieren kann.“
Das Finale wird ein ganz besonderes Erlebnis werden. Im Endlauf schwimmt er mit Frankreichs Superstar Leon Marchand, der die La Defense Arena mit 17.000 Zuschauern regelmäßig zum Kochen bringt. „Das wird auf jeden Fall super. Da sind die Franzosen schon einmalig. Ein riesiges Erlebnis. Mal schauen was passiert. Für die vorderen Plätze wird man im Finale wahrscheinlich eine 53er Zeit brauchen. Also definitiv Ö-Rekord. Passieren kann alles.“ Den Ö-Rekord über 200 Schmetterling hält seit den Olympischen Spiele in London 2012 Dinko Jukic mit 1:54,35.