Der Europäische Schwimmverband European Aquatics hat sich daher zum Ziel gesetzt, mit der Initiative „Learn to Swim“ entschieden dagegen vorzugehen. Mitte Oktober fand auf den Färöer Inseln eine weitere „Learn to Swim" Konferenz statt, die perfekt organisert war und bei der viele interessante Themen präsentiert und diskutiert wurden. Im Rahmen der Konferenz gab es auch eine sehr interessante praxisnahe Poolsession, die von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurde. Der österreichische Schwimmverband OSV war durch Generalsekretärin Julia Powischer vertreten.
Das "Learn to Swim Program" richtet sich an alle European Aquatics Mitgliedsverbände und alle anderen Wassersportler, die voneinander lernen wollen. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Thema "sicher schwimmen" zu schärfen und die Zahl der Ertrinkungsunfälle zu verringern. Schwimmen ist die einzige lebenserhaltende Sportart. Schwimmen können ist überlebenswichtig.
Die „Learn to Swim Conference“ bringt alle Interessenvertreter des Wassersports zusammen. Athleten, Trainer und Fachleute aus der Branche sowie Experten aus Politik, Gesundheit und Bildung. Präsentiert und diskutiert werden bewährte Verfahren und ansprechende sowie praktische Lösungen für die Probleme im Zusammenhang mit Schwimmen lernen. Auch bei der diesjährigen Konferenz gab es interessante und sehr informative Vorträge.
Dr. Ilka Staub
Thema: Pädagogische Diagnostik und die Notwendigkeit einer umfassenden Schwimmausbildung
Frau Dr. Staub erklärte in ihrem Vortrag, dass es sehr wohl eine Unterscheidung gibt zwischen Untersuchungen und Beurteilungen, die zu wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt werden, und jenen, die in der Praxis zur Planung eines angemessenen Schwimmunterrichts erforderlich sind.
Thema: Wie vermittelt man die motorischen Grundlagen
Grundlegende Schwimmfähigkeiten seien bedeutend für das Schwimmenlernen, so Dr. Staub weiter. Daraus abgeleitet müsse ein didaktischer Rahmen für eine umfassende Schwimmausbildung vorhanden sein und vorgegeben werden.
Ass. Prof. Jon Sundan
Thema: Bewertung der Schwimmkompetenz von Kindern im Sportunterricht
Thema: Erforschung der Fähigkeitsübertragung in verschiedenen Wasserumgebungen
Schwimmkompetenz spielt eine entscheidende Rolle im Sportunterricht von Kindern, sagt Prof. Sundan und erklärt, wie diese grundlegenden Fähigkeiten einen lebensrettenden Unterschied ausmachen können. Sehr wichtig ist es, Kindern zu vermitteln, wie man sich an verschiedene Wasserumgebungen anpassen muss, von ruhigen Schwimmbecken bis hin zu unvorhersehbaren offenen Gewässern.
Silvia da Costa, Sportmanagement
Thema: Rahmen und Umsetzungsprozess
Silvia da Costa weist in ihren Ausführungen auf die dringende Notwendigkeit einheitlicher Standards für die Schwimmausbildung in ganz Europa hin, auf die Einrichtung von Entwicklungskontrollpunkten für Schwimmkompetenzen und die Bedeutung standardisierter Qualifikationen der Lehrer. Es benötigt einen intensiven Dialog zwischen den Interessengruppen, um die Wassersicherheit von Kindern in ganz Europa zu verbessern.
Helgi Winther Olsen, Sportlehrer, Färöer
Thema: Die Rolle und das Potenzial von Schulen bei der Förderung der Wasserkompetenz
Der Sportlehrer von den Färöer Inseln erklärt in seinem Vortrag, dass seine Heimat über einen nationalen Schwimm-Lehrplan verfügt und erklärt auch, warum das notwendig ist. Auf einer Insel sei es eine Notwendigkeit, da Wasser auf den Färöer zum täglichen Leben gehört und eine große Gefahr darstellt. Deswegen ist Schwimmunterricht während der gesamten Schulzeit Teil des Sportunterrichts, von der Grundschule bis zur Oberstufe.