Der Meister 2019 heißt Wasserball Club Tirol. In drei Spielen, die an Dramatik kaum zu überbieten waren, setzten sich die Tiroler vor über 500 Zuschauern im Innsbrucker Tivoli knapp gegen den ASV Wien mit 11:10 durch. Der WBC Tirol holt in einem hollywoodreifen Showdown nach zwei Silbermedaillen den Titel nach Innsbruck zurück und feiert den 19. Meistertitel seiner 30-jährigen Vereinsgeschichte. Die erste Saison unter der Ägide des Ligavereins wurde durch ein spannendes, hochkarätiges und dramatisches Finale gekrönt, in dem sich zwei Mannschaften alles abverlangten und sich bis zur letzten Sekunde ein atemberaubendes Duell lieferten.Freitag: Spiel ISchon das erste Spiel am Freitag im gut besuchten Wiener Stadionbad geriet zu einem spannenden Duell, in dem das Heimteam den besseren Start verbuchen konnte: Auf eine 3:0 Serie konnte der WBC Tirol noch antworten und führte in der Halbzeit mit einem Tor. Auf eine neuerliche Torserie der mutig aufspielenden Wiener fanden die Innsbrucker allerdings keine Antwort mehr: Beim Stand von 7:8 starteten die Wiener durch und drehten die Partie vorentscheidend mit 4 Treffern en suite. Die Partie, die bis zu dem Zeitpunkt ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe war, kippte zu Gunsten der Wiener. Der WBCT erholte sich nicht mehr von seinem 2-minütigen Blackout, im letzten Viertel verwaltete der ASV um Topscorer Mitruk souverän das Ergebnis und schaffte damit eine kleine Sensation: Im fünften Aufeinandertreffen in dieser Spielzeit gelang den Wienern zum ersten Mal ein Sieg gegen die Tiroler – und das zum denkbar besten Zeitpunkt.Samstag: Spiel IIVon Schockstarre war bei den Tirolern am nächsten Tag allerdings wenig zu sehen: Vor mehreren hundert Zuschauern in bester Derbystimmung gingen die Vizemeister 2018 forsch ans Werk und sorgten früh für eine klare Führung. Beim Stand von 5:2 wurde der Tiroler Lauf allerdings jäh durch ein schwerwiegendes Urteil unterbrochen: Yusnier Kindelan Cuervos Ausschluss ohne Ersatz bescherte dem ASV-Ströck-Wien einen Penalty und eine vierminütige Überzahl, die Mike Faschings Team zu nutzen wusste: Der ASV kam wieder ins Spiel, erzielte im Powerplay vier Tore und übernahm die Führung. Doch Tirol bewies Moral und kämpfte sich zurück. Aufgepeitscht durch lautstarke Fans und eine beeindruckende Defensivleistung unter der Regie von Goalie Martin Valter, drehte man das Spiel im letzten Viertel bei einem 7:9 Rückstand und sorgte noch vor dem letzten Wiener Angriff für das vorentscheidende Tor zum 12:10 Endstand. In einem turbulenten Spiel bewies der WBCT Nerven und Moral – und egalisierte in der Finalserie.Sonntag: Spiel IIIDas Entscheidungsspiel folgte am Sonntag um 17:00 im Tivoli, und was am Vortag angesichts der vollen Ränge kaum möglich schien, trat in Spiel 3 der Finalserie ein: Am Hitzerekordtag fanden sich sogar noch mehr Zuschauer auf den Tribünen des Wettkampfbeckens ein, das große Finale stieg vor einer eindrucksvollen Kulisse und über 500 Zuschauern am heißesten Punkt Österreichs (38,5°).Die Protagonisten des Finalduells standen der Außentemperatur um nichts nach, in einem hitzigen Duell brachten sie das Wasser zu brodeln, wie schon am Vortag erwischte der WBC Tirol den besseren Start. Der ASV Wien kämpfte verbissen, hielt stets den Anschluss und konnte immer wieder ausgleichen. Wie bereits am Vortag schwächte sich Tirol allerdings im zweiten Viertel, die rote Karte für Trainer Pavol Kovac in der wichtigsten Begegnung der Saison bedeutete für das Heimteam einen herben Rückschlag. Die Mannschaft übernahm und coachte sich in Eigenregie, und wie bereits am Vortag wuchsen die Tiroler unter Belastung über sich hinaus. In einer harten und hektischen Begegnung setzte sich das Team um einen groß aufspielenden Johannes Gratzl ab und sorgte kurz vor Ende für einen 3 Tore Vorsprung, der in den letzten Sekunden zwar bedrohlich dahinschmolz, letztlich aber hielt.