Die letzten Runden der Wasserball-Bundesliga der Herren und der Kampf um den Einzug ins Best-of-Three Play-off vom 25.-27. Mai hätten spannender nicht sein können. Graz kämpfte sich mit einem hauchdünnen 11:10-Siegen gegen Tabellenführer WBC Tirol und einem ungefährdeten 21:12 gegen WBCI/Dornbirn noch ins Semifinale der Saison 2017/18. Der IWV hingegen verpasste mit zwei ganz klaren Niederlagen gegen PL Salzburg (3:15) und den ASV (1:12) die Top vier und muss die Saison vorzeitig beenden.
Die Semifinalpaarungen WBC Tirol gegen WBV Graz und ASV Wien gegen PL Salzburg versprechen auf jeden Fall Spannung pur, denn im Grunddurchgang gingen die Duelle der Halbfinalisten jeweils mit 1:1 aus. Und sowohl Graz als auch der ASV haben gezeigt, dass sie das Zeug zur Teilnahme am Endspiel haben und die Vorjahres-Finalisten durchaus besiegen könnten.
Obwohl WBC Tirol nach sieben Siegen in Folge gegen die Grazer eine knappe Niederlage einstecken musste, stehen sie mit 30 Punkten und fünf Punkten Vorsprung auf ASV als klarer Sieger der Vorrunde fest. Überraschend beendete Vorjahresfinalist PL Salzburg die Vorrunde mit einem weiteren Zähler Rückstand auf Dominator WBC Tirol nur auf Platz drei. Und Graz zündete am Ende den Turbo und macht damit die Semi-Finalpaarungen perfekt.SpielberichteASV Wien vs. IWV 12-1 (2-1; 3-0; 4-0; 3-0)Für den IWV hing sehr vieles vom Wiener Derby ab, das Mittwochabend auf der Schmelz stattfand. Für die Vorjahresdritten war das Restprogramm vor der letzten Runde Endspiel auf Endspiel. Unter Siegzwang starteten die Internationalen mit der Führung in das Spiel. Es sollte aber das einzige Tor vom IWV bleiben. Der in diesem Jahr stark aufspielende ASV drehte das Ergebnis, spielte nach Belieben auf und deklassierte die Internationalen 1:12. Mit einem klassischen Knock-Out ließen die Aufsteiger der Saison die Play-off Träume des IWV platzen. Mike Fasching war nach dem hohen Sieg von seinem Team begeistert: „Es war wohl das beste Spiel meiner Mannschaft, seit ich hier Trainer bin.“WBV Graz vs. WBC Tirol 11-10 (2-2; 4-1; 3-4; 2-3)Die Spiele am Wochenende sollten zu einem einzigen Triumpf für Graz werden. Für den ersten Gegner WBC war das Spiel nach sieben Siegen in Folge eine wichtige Standortbestimmung vor den Play-Offs. Aber es sollte für den Tabellenführer anders kommen, als erhofft. Denn Graz bot mehr als nur Paroli. Schon nach der ersten Halbzeit mussten die Tiroler gegen clever agierende Grazer einem 3-Tore-Rückstand nachlaufen. Diesen konnten sie zwar abarbeiten, doch Graz-Goalie Popic spielte in der Folge groß auf und ließ die Jalousien herunter. In einem Herzschlag-Finale der Partie hatte Graz das bessere Ende für sich und brachte den 11:10 Vorsprung über die Zeit.PL Salzburg vs. IWV 15-3 (3-0; 4-1; 4-1; 4-1)Während das Duell zwischen der Spielgemeinschaft Innsbruck/Dornbirn und dem Wiener Sport-Club wegen Transportproblemen abgesagt werden musste, kam es in Salzburg zum Duell Salzburg gegen IWV. Das Heimteam erspielte einen 15:3-Favoritensieg, der in dieser Höhe aber doch eine kleine Überraschung darstellte. Hatte der IWV im Hinspiel noch mit einem 13:9 Sieg für eine kleine Sensation gesorgt, geriet man in Salzburg wie schon am Mittwoch gegen den ASV unter die Räder. Und der Semifinaltraum war damit geplatzt.WSC vs. WBCT 7-37 (2-7; 1-8; 1-10; 3-12)Mit einem ganz klaren 37:7 gegen den WSC rehabilitierte sich WBC Tirol für die am Vortag erlittene Niederlage gegen Graz. Die Tiroler waren auf Wiedergutmachung aus und wollten den Grunddurchgang mit einem positiven Ergebnis abschließen. Mit dem 10. Sieg in 12 Spielen fixierte Tirol damit auch rechnerisch den ersten Tabellenrang nach dem Gunddurchgang.WBVG vs. WBCI/Dornbirn 21-12 (4-1; 6-2; 4-5; 7-4)Graz legte im Fernduell um Platz 3 (Salzburg war vor dem Duell gegen ASV noch in Schlagweite) souverän vor und schlug WBCI/Dornbirn klar 21:12, nachdem man zu Beginn der Saison noch gegen die Spielvereinigung unterlegen war.PLS vs. ASV 12-8 (0-2; 6-2; 2-2; 4-2)Das letzte Spiel des Grunddurchgangs zwischen Salzburg und dem ASV entschied damit über die Halbfinal-Paarungen der Bundesliga. Mit einer Niederlage von Salzburg würde Graz auf Platz 3 vorrücken. Im Semifinale würde sich in diesem Fall das Vorjahres-Finale zwischen Salzburg und Tirol wiederholen. Und alles schien zu Beginn auch so zu laufen, denn der ASV startete furios und ging vor den Augen des Teamchefs und der im Bad gebliebenen Tiroler gleich mit drei Toren in Führung. Salzburg fand aber bald ins Spiel und es entwickelte sich ein hochklassiger Schlagabtausch. Erst gegen Ende der Begegnung konnte sich der Titelverteidiger dann doch knapp durchsetzen. Entscheidend war letztlich die individuelle Klasse und physische Überlegenheit der Salzburger.