Die Oberösterreicherin belegte in Paris im Olympischen Vorlauf über 200 Lagen in 2:15,04 Rang 24 und schaffte damit wie auch bei ihren ersten Spiel 2016 in Rio de Janeiro leider nicht den Einzug ins Semifinale. Es war ein sehr emotionaler Abschied von Olympia ohne Happy End. Bei Kreundl steht jetzt sogar das Karriere-Ende im Raum. „Ich bin mit der Einstellung ins Rennen gegangen, dass es vielleicht mein letztes ist. Ich weiß nicht, wie es jetzt weitergeht. Ich weiß auch nicht, ob es weiter geht. Ich habe mein Appartement in der Schweiz vor zwei Wochen ausgeräumt. Es ist alles gerade sehr emotional. Vor 12 Jahren habe ich in Frankreich mein erstes internationales Rennen bestritten. Die Kurzbahn-EM mit 15 Jahren. Jetzt bin ich wieder in Frankreich. Ich habe nicht gedacht, dass ich überhaupt so lange dabei bin. Irgendwie schließt sich hier ein Kreis. Vielleicht mache ich noch die Kurzbahn-Saison. Dass muss ich aber erst entschieden.“
Diese Entscheidung wird keine leichte, weil der Körper auch nicht mehr so mitspielt: „Ich habe extreme Knieprobleme. Ohne die Hilfe von Ärzten könnte ich keinen einzigen Brustbeinschlag mehr machen. Dass ich diese Saison mit diesen Bedingungen und Voraussetzungen überhaupt so geschwommen bin, ist für mich das Größte. Dass es auch noch die beste Saison ist, die ich jemals geschwommen bin, ist umso erfreulicher. Auch wenn das Ergebnis heute nicht so gut war, bin ich extrem dankbar. Es sind so viele Leute extra angereist, um zuzuschauen. Sogar meine Eltern sind heute gemeinsam da. Ich bin auf jeden Fall sehr stolz auf mich. Die olympische Erfahrung ist einzigartig. Einfach auch der Zusammenhalt, vom gesamten Team. Sei es von Österreich, oder auch die vielen Freundschaften, die man internationale geschlossen hat. Das ist unglaublich schön. Und das möchte ich aus der Zeit mitnehmen.“
Ab September wahrscheinlich Vollzeit im Polizei-Dienst
Ob es nach den Olympischen Spielen tatsächlich noch in die Kurzbahn-Saison geht, ist mit vielen Fragezeichen verbunden. „Das müsste ich dann alles eigenständig umsetzen. Ich bekomme eventuell mit Programmen Hilfestellung. Ob ich das aber alles drei Monate ganz alleine schaffe, dass weiß ich nicht. Ich habe immer wieder ein Monat, was extrem Kräfte zehrend ist. Ich werde jetzt mal ziemlich sicher im September Vollzeit in meinen Job als Polizistin einsteigen. Davon gehe ich einmal aus. Ich ziehe jetzt nach Oberösterreich und dann sehen wir weiter.“