Nach WM-Gold in Fukuoka zählen die Synchron-Damen Anna-Maria und Eirini Alexandri bei den Olympischen Spielen in Paris definitiv zum Kreis der Anwärter auf Olympia-Gold oder zumindest auf eine Olympia-Medaille. Das ist seit jeher der große Traum und das erklärte Ziel der Drillings-Schwestern, dem in den vergangenen Monaten alles untergeordnet war. Bei der WM in Doha haben sie wegen Schulter-Problemen von Anna-Maria auf eine Titelverteidigung verzichtet, um keine größere Verletzung zu riskieren. Bei der EM in Belgrad sind sie wegen einem Infekt von Eirini nicht am Start gewesen, um keine längere Krankheit zu riskieren. Die letzten Einsätze waren jeweils mit der Technik-Choreographie bei der stark besetzten Olympia-Generalprobe Anfang Mai im neuen Becken in Paris und Anfang Juni beim Weltcup in Kanada. Beide Bewerbe hat das Duo gewonnen.
Die beiden sind seit Samstag in Paris und voll auf ihre beiden Olympia-Einsätze fokussiert. Freitag steht zum Auftakt der Technik-Bewerb auf dem Programm. Mit der neuen Technik-Choreographie zur Musik von „We will Rock you“ und mit dem neuen in Frankreich designten Badeanzug wollen die Schwestern den Grundstein zu ihrem großen Traum legen. Samstag folgt der finale Free-Bewerb mit ihrem WM-Gold-Programm von Fukuoka und dem WM-Outfit zur Musik von „Condor“. „Der Druck und die Erwartungen sind natürlich da, aber wir versuchen das auszublenden und nicht an Medaillen zu denken.“ Als größte Konkurrentinnen sehen sie China und Japan. „Aber wir schauen nicht auf die anderen, sondern konzentrieren uns nur auf uns. Wir haben einen hohen Schwierigkeitsgrad und damit ein sehr hohes Niveau. Nach dem WM-Titel und EM-Titel wäre eine Olympia-Medaille jetzt der nächste Schritt. Es wird aber nicht leicht. Jeder kann schnell einen Penalty bekommen. Und das ist gefährlich. Aber egal was passiert, wir sind stolz, dass wir hier dabei sein können.“
Die Vorbereitung auf die olympischen Spiele war sehr intensiv und ist sehr gut gelaufen. „
„Wir haben uns in den letzten Monaten sehr intensiv mit unseren Programmen beschäftigt, sie optimiert und uns mit Trainingslagern in der Türkei auf die Spiele vorbereitet. Die beiden Duette laufen wirklich sehr gut. In den vergangenen Wochen haben wir noch an den kleinen Details gefeilt und sind sehr optimistisch.“ Die letzten Trainingseinheiten haben die Schwestern in Österreich mit ihrer Drillings-Schwester Vasiliki absolviert, die bei Video-Analysen unterstützt und beim Feinschliff der Choreographien mitgearbeitet hat. Vasiliki und ihre Mama kommen Mittwoch nach Paris und werden die Wettkämpfe im Aquatic Center St. Denis live miterleben und hoffentlich gemeinsam mitfeiern.
Im Olympischen Dorf haben sich die Alexandris schnell eingewöhnt, auch wenn sie noch nicht viel Zeit hatten, sich was anzuschauen. Paris sind bereits die dritten Spiele nach Rio (Rang 12) und Tokio (Rang 7). Also nichts Neues für die beiden. Bis zum Wettkampf verbringen sie gut fünf Stunden täglich im Wasser. Zwei am Vormittag, zwei am Nachmittag. „Um alles nochmal zu perfektionieren. Bis Freitag schwimmen wir abwechselnd täglich einmal das Technik und einmal das Free Programm komplett, um im Flow zu bleiben. Dazu üben wir immer wieder kleinere Passagen extra, damit wir noch mehr Sicherheit bekommen.“ Um etwas den Druck herauszunehmen, vertreiben sich die beiden die wenige Freizeit mit Kartenspielen und Würfeln. „Das lenkt zumindest ein wenig ab.“