Der Freitag war bei der WM in Fukuoka aus österreichischer Sicht ganz anders geplant. Statt Semi-Finale das Aus im Vorlauf für alle drei OSV-Starter:innen. Überraschend und ärgerlich vor allem bei Simon Bucher, der in seiner Paradedisziplin über 100 Schmetterling in Japan viel vorhatte, und am Ende mit 52,27 den für ihn sehr enttäuschenden Rang 26 belegt. Auch bei Heiko Gigler ist „der Motor hier leider nicht richtig angesprungen.“ Über 100 Freistil ebenso im Vorlauf aus wie am Freitag über 50 Freistil mit 22,46 und Platz 36. Beide starten am Sonntag noch in der 4x100 Lagen Staffel. Lena Grabowski belegte am Freitag bei ihrem einzigen WM-Start in Fukuoka über 200 Rücken mit 2:12,79 Rang 20. Die WM-Vorläufe sind LIVE im WEB zu sehen. Der ORF überträgt alle Final-Sessions LIVE in ORF Sport+.
„Ich will keine Ausreden finden, das war einfach ein scheiß Rennen“
Simon Bucher konnte sein Aus über 100 Schmetterling überhaupt nicht fassen: „Ich bin extrem enttäuscht. So wie die WM mit den 50 angefangen hat, hätte ich mir schon wesentlich mehr erwartet. Es ist am zweiten 50er viel zu hart geworden. Da habe ich hinten raus nicht mehr gekonnt und meine Arme am Ende nicht mehr aus dem Wasser bekommen. Ob ich da jetzt noch einen Zug mache oder in die Wand hineingleite, war eh schon egal. Hat sich alles nicht gut angefühlt. Schon in der Früh habe ich gemerkt, dass irgend etwas nicht so ganz passt. Ich will aber keine Ausreden finden, das war einfach ein scheiß Rennen. Das Semifinale habe ich bei weitem verpasst. Und das Ziel mit einer Medaille, das ist ganz, ganz weit weg. Da tröstet auch nicht, dass ich schon für Olympia qualifiziert bin, das interessiert mich momentan überhaupt nicht. Wenn ich dort so schwimme, brauch ich gar nicht erst hinfahren. Schade, auch für meine Familie hier in Japan, die extra hergekommen ist und sich schon die Tickets für Nachmittag gekauft habt. Das tut mir echt leid. Jetzt hau ich alles in die Staffel. Wir wollen hier ins Finale und am Ende die Olympiaqualifikation.“
„Die Zeiten im Einzel sind leider nicht die, die ich mir erhofft habe“
Nach dem Aus über 100 und jetzt über 50 Freistil im Vorlauf ist die Enttäuschung bei Heiko Gigler sehr groß: „Mit der Zeit habe ich gar nicht gerechnet, vor allem nach dem Anschlag nicht. Es hat sich eigentlich ganz gut angefühlt, ich habe gut Druck gehabt auf dem Arm. 22,4 ist nicht die Zeit, wofür ich nach Japan geflogen bin. Das Feeling war besser als über 100. Aber die Zeiten im Einzel sind leider nicht die, die ich mir erhofft habe. Jetzt müssen wir einfach die Saison abhaken, voller Fokus auf die nächste und volle Attacke.“ Eine Attacke gibt es auch in Japan noch. Am Sonntag zum WM-Abschluss die Staffel: „Mit der 4x100 Lagen Staffel werden wir hoffentlich nochmal aufzeigen können. Da werden wir uns alle gegenseitig ordentlich pushen. Auch wenn die Einzel von uns allen über die 100 nicht so prickelnd waren, aber wenn wir gemeinsam im Callroom stehen, dann bekommen wir das schon gebacken.“
„Dafür, was bei mir im letzten Jahr alles los war, ist Platz 20 in der Welt sehr ok“
Lena Grabowski hat über 200 Rücken ihr Plansoll und ihre Erwartungen für diese WM erfüllt: „Das ist das, was ich derzeit kann. Ich habe alles gegeben, die Vorbereitung hat gepasst, ich habe mich gut gefühlt. Das wollte ich sagen könne, wenn ich aus dem Wasser steige. Und genau da bin ich jetzt. Sicher wäre es mega gewesen, wenn ich das Semi gemacht hätte. Ich bin jetzt aber nicht extrem enttäuscht, bin einfach realistisch. Dafür, was bei mir im letzten Jahr alles los war, ist Platz 20 in der Welt sehr ok. Ich weiß, dass ich mit 2:12 gut arbeiten kann, dass es von der Zeit und im Kopf nicht mehr so weit weg ist vom Olympialimit 2:10,39 und damit will ich jetzt einmal die Saison beenden und mit einem positiven Kopf in die neue Saison starten. Ich war schneller als letztes Jahr im Vorlauf bei der EM in Rom. Es geht bergauf.“
OSV-Ergebnisse Schwimmen
Freitag, 28.7.
Simon Bucher – 100 Schmetterling – 52,27 (26.)
Lena Grabowski – 200 Rücken – 2:12,79 (20.)
Heiko Gigler – 50 Freistil – 22,46 (36.)