Skip to main content
Logo: European Aquatics - Junior European Open Water Swimming Championships 2024

BM Mag. Kogler gegen Olympia-Comeback von Sportlern aus Russland

OSV und andere österreichische Fachverbände stellen sich hinter den Bundesminister

Der Artikel der Tageszeitung Standard zum Olympia-Comeback russische Sportler von Anfang Februar hat in Österreichs Sportwelt viele heftige Diskussionen ausgelöst. BM Kogler stellt sich in einem Folgeartikel entschieden gegen entsprechende Aussagen aus ÖOC-Kreisen. Der österreichische Schwimmverband OSV und zahlreiche andere österreichische Fachverbände stehen hinter der Antwort von BM Kogler. Hier einige Auszüge aus einem entsprechenden Brief an den BM.

Sehr geehrter Hr. BM Mag. Kogler
In Abstimmung und stellvertretend für zahlreiche österreichische Sport-Fachverbände (olympische wie nicht-olympische), möchten wir Ihnen aufrichtig für Ihre überaus klare Haltung und Absage bezüglich einer Teilnahme russischer Sportler bei den Olympischen Spielen in Paris, danken!
Wir empfinden es als tatsächlich überaus befremdlich und beschämend, welch einseitiger Argumente sich das IOC bedient und bedauern es sehr, dass das ÖOC diese wohl eher auf wirtschaftliche oder sonstige Hintergründe beruhende Haltung, übernommen hat.
Wir dürfen Ihnen versichern, dass (zumindest) die große Mehrheit der österreichischen Sport-Fachverbände, die diese vom ÖOC gegenüber einer breiten Öffentlichkeit medial getätigten Aussagen nicht mitträgt. Wir hoffen und denken, dass diese auch eher als Alleingang und private Meinung eines Einzelnen zu werten sind und nehmen nicht an, dass es einen diesbezüglichen mehrheitsgetragenen Beschluss des ÖOC-Vorstands gibt.
Selbstverständlich ist es für den gesamten Sport immer bedauerlich, wenn Athleten von Olympischen Spielen oder anderen Sportveranstaltungen ausgeschlossen werden. Sei es nun wegen Krieg, Doping, Wettbetrug, sexuelle Übergriffe, etc. Unvergleichlich bedauerlicher und jedenfalls uneingeschränkt zu verurteilen ist jedoch der Krieg, der Tod und das unfassbare Leid, dem aktuell die gesamte ukrainische Bevölkerung ausgesetzt ist. 
Ergänzend zu einem klaren „Nein“ aus humanitärer Sicht und menschlicher Anteilnahme, wäre auch ein fairer sportlicher Wettkampf nicht erwartbar. Allein schon die Annahme, dass ein kriegsführender Staat plötzlich für einen dopingfreien und sauberen Sport stünde, ist entweder überraschend naiv oder „nachsichtig“ berechnend und für alle, einen sauberen Sport unterstützenden Verbände und Athleten, ein nachhaltiger Affront. 
Aus diesen und weiteren Gründen haben zahlreiche nationale wie internationale Sportverbände und -organisationen schon zu Beginn dieses Krieges klare Trennlinien gezogen und Regelungen umgesetzt, welche russische Athleten von deren Wettbewerben ausgeschlossen haben. Auch für diese Organisationen war dies keine leichte oder leichtfertige Entscheidung – jedoch die einzig richtige.


Erich Maria Remarque:
"Ich dachte immerjeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfanddass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen."